Bürgerstiftung St. Andreas fördert „Kauf Dich glücklich“
„Elsa“ ist ein Stück Erinnerungskultur gewesen, ganz persönlich, unter die Haut gehend, mit den Mitteln des Theaters. Nun wagt sich Annette Müller an die Wohlstandsgesellschaft des 21. Jahrhunderts – als Autorin und Regisseurin.
Theater im Gewölbe und die Junge Theaterakademie Offenburg haben in den vergangenen Wochen Szenen geprobt, welche die Jugendlichen selbst im vergangenen Jahr über Improvisationen thematisch angestoßen haben. Es geht dabei um den Fluch der modernen Wohlstands- und Konsumgesellschaft: „Wir haben endlos viele Möglichkeiten, etwas zu gestalten, etwas zu tun, etwas zu kaufen“, so Annette Müller. „Es sind so viele, dass Entscheidungen schwierig werden.“ In den 21 Szenen, die sich auf 90 Minuten verteilen, geht es um diese unendlichen Möglichkeiten, den Überfluss des Daseins, gespielt von Laien-Darstellern, die in einer der wirtschaftlich erfolgreichsten Region Europas zuhause sind. Gearbeitet wird über Bilder und Stimmungen, um blitzlichtartig die Spannungen aufscheinen zu lassen, zu Wünschen und Sehnsüchten, welche die Menschheit von Beginn an begleitet haben. Die Offenburger Bürgerstiftung St. Andreas fördert die Aufführung dieser Eigenproduktion mit 5 000 Euro – Geld, das zum Teil in die Herstellung der Plakate geflossen ist. Gertrud Adam vom Vorstand der Bürgerstiftung übergab dieser Tage die Summe an Annette Müller. „Kauf Dich glücklich“ ist übrigens auch der Name eines Internet-Portals, das Kleidung, Schuhe und schöne Dinge im Angebot hat. Ob die Autorin an eine solche Online-Shop-Seite gedacht hat, als sie nach einem Titel für ihr Stück suchte? Die vier Erwachsene und 14 Jugendliche umfassende Schauspieltruppe, eine die Schularten übergreifende Theaterwerkstatt, gibt den Zuschauern vielleicht den ein oder anderen Fingerzeig.
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